Samstag, 18. April 2009

Rogby



Hallo an alle,

irgendwie bin ich ganz schoen stolz auf mich. Vor ein paar Wochen hab ich noch drueber nachgedacht diesen Blog zu loeschen und nun schon der dritte Eintrag in kuerzester Zeit. Ein Zeichen fuer mich, dass mir noch nicht langweilig ist und mein Alltag von Abwechslung gepraegt ist. Sehr gut.

Nachdem ich ja nun letzten Montag feststellen musste, dass mich mein Ex-Arbeitgeber (richtig EX-Arbeitgeber) nicht in seinem Arbeitsplan fuer die vergangene Woche beruecksichtigt hatte, hab ich Dienstag, nach einigen Versuchen meine Vorgesetzten und Personalmanager zu erreichen, beschlossen selbst zu kuendigen (hatte das ja eh vor, da die Schwimmschule mit mir zusammen arbeiten moechte). Bin gespannt, was da jetzt noch auf mich zu kommt. Mit Sicherheit werden noch einige Gehaltsfragen im Nachhinein geklaert werden muessen.

Mittwoch sind wir dann umgezogen. Der Statdteil heisst Rogby (mit langem oooooooo und das y wird als i ausgesprochen) und gehoert er zu den Gegenden, in denen man nicht gern leben und wohnen moechte. Die vielen kleinen Einfamilienhaeuser erwecken den Eindruck, dass hier viele nette Menschen wohnen. Dem ist aber nicht so. Ehr wohnen hier Leute, die sich die Mietpreise in der Stadt nicht leisten koennen oder die man in der Stadt nicht sehen moechte. Man nennt sie Bogans. Man koennte das als asoziale Proleten uebersetzen. Wenn ihr die Familie Flodder oder Al Bundy kennt, dann wisst ihr jetzt, wovon ich spreche. Oder besser noch: Bretterzaeune, viele Hunde, Geschrei und Autos, die man schon von 1km Entfernung hoeren kann. Entweder weil sie so alt sind oder man denn Schalldaempfer im Auspuff vergessen hat. Donnerstag morgen bin ich dann gleich auf meine Kosten gekommen und wurde vom neuen AC/DC-Album geweckt (ja, ja...Nationalstolz besitzen sie). Mein neuer Nachbar hat 2 Kampfhunde und 5 Fahrzeuge auf dem Hof zu stehen (was mich etwas an meinen Nachbarn in Deutschland erinnerte), die alle nicht so aussehen, als ob sie noch fahrtuechtig waeren. Zumindest die Musikanlage schien aber noch zu funktionieren. Als ich dann unsere Freunde, auf deren Haus wir hier aufpassen, fragte, ob die Nachbarn mit sich reden lassen, wenn man sie um etwas bittet, war die Antwort: "wenn ihr kein Problem damit habt, dass euer Auto am naechsten Tag zerkratzt ist. Bitte.".
Na ja. Es sind ja nur drei Monate. Die Besitzer sind seit Freitag auf Reisen, ihr Haus in dem wir jetzt wohnen ist eigentlich ganz nett und ausserdem lebt hier noch ein Golden Redriever (Hamish), der sich von uns verwoehnen laesst. War jetzt jeden Tag mit ihm draussen. Heut waren wir zum ersten mal 60min joggen. Nach 30min war er eigentlich schon tot und wollte nicht mehr weitergehen. Ausserdem glaube ich, das er davon ausgeht, das ich ihn vor den Nachbarn beschuetze und nicht er mich.

Ab morgen arbeite ich dann also fuer dieses Fitnessstudio. Freu mich schon total drauf und es wird in den ersten Wochen viel zu tun geben. Mal sehen ob ich mich naechste Woche auch noch drauf freue. Aber das schreib ich euch dann beim naechsten Mal.

vg
Marcus

Sonntag, 12. April 2009

easter 09 at pirates bay












Als erstes moecht ich all meinen Lesern noch frohe Ostern wuenschen. Bei uns ist jetzt schon fast alles vorbei und euch in Deutschland ja noch ein ganzer Tag bevorsteht.

Weiss nicht wie es bei euch war, aber Liz und ich hatten jedenfalls ein paar sehr erholsame Tage im Strandbungalow ihres Bruders. Sind Freitag gegen Mittag los und nach ca. 1h waren wir auch schon da. Ich kannte die Gegend ja schon vom letzen mal. Auch ihrs Cousine, die wir vor ca. 13 Monaten dort besucht hatten und jetzt wieder trafen, konnte sich noch an mich erinnern. Eigentlich wollten wir dort nur mal schnell "hallo"sagen, aber ihre ganze Familie war zu hause, sowie ihre Schwester plus Anhang und so endete das Ganze mit einer kleinen feucht froehlichen Party.
Am naechsten Tag ging's mir dann erstmal dementsprechend schlecht. Wir hatten aber herrliches Wetter und so nutzten wir die Chance einen kleinen Strandspaziergang zum in der Bucht gelegenen kleinen Hafen, mit all seinen Fischerbooten, zu machen.
Anschliessend sind wir dann mit dem Auto los und haben uns noch etwas die Gegend angesehen. Ueberall konnte man das offene Meer mit seinen tuerkisfarbenen Wasser und den weissen Straenden sehen. Eine Bucht war schoener als die andere. Gegen 17.00 Uhr waren wir dann wieder zurueck. Trotzdem stand uns noch ein kleines Highlight bevor. Und zwar ca. 2 min Fussweg entfernt von unserem Bungalow kann man jeden Abend kleine Pinguine beobachten, wie sie nach einem langen Tag im Meer zurueck zu ihren Nestern laufen. Wir waren bereits gegen 19.00 Uhr, incl. Taschenlampe, vor Ort und warteten gespannt auf die Ankoemmlinge. Doch vorher kam erstmal eine japanische Reisegruppe an. Gegen 19.30 Uhr konnten wir sie dann endlich sehen. Erst wars nur einer, der leicht schuechtern am Wasser hin und her watete, aber dann kamen noch ca. 10 andere aus dem Wasser und gemeinsam sind sie dann in den Duenen verschwunden. Auf unserem Rueckweg hatte ich dann die Moeglichkeit noch ein paar Fotos zu machen, denn sie standen auf einmal vor uns mitten auf dem Weg.
Am naechsten Tag war ich dann erneut wieder frueh wach und entschloss mich, nach einer Tasse Kaffee mit Meerblick, zu einem erneuten Stranspaziergang. Wir hatten wieder herrlichen Sonnenschein, das Licht spiegelte sich in den Wellen und die Fischerboote machten sich auf den Weg raus aufs Meer.
Zum Mittag gings dann wieder zu ihren Cousinen. Familienfeier war angesagt und auch hier wurde ich wieder einmal davon uebwaeltigt, wie schon manche Leute doch wohnen. Das Haus in das wir eingeladen wurden, war ca. 100m ueberm Meeresspiegel und man hatte einen fantastischen Blick ueber die gesamte Bucht. Wir hatten dort einen tollen Nachmittag und gingen dann am fruehen Abend leicht angeschwipst wieder zurueck zu unserem Strandhaus.
Heute frueh gings dann alles sehr schnell. Packten unsere Sachen zusammen, machten noch etwas sauber und verliessen Pirates Bay nach 3 traumhaften Tagen Richtung Hobart.
Der Aufenthalt war fuer mich persoenlich so etwas wie der Abschied meines ersten kleine Kapitels seit dem ich vor ca. 3 Monaten hier angekommen war. In den naechsten Tagen wird sich wieder viel fuer mich oder besser fuer uns, aendern.
Zum Beispiel werden wir ab Mittwoch 3 Monate auf das Haus von Liz's Freunden aufpassen, d.h. das wir von nun an immer ca. 20min fahren muessen, bis wir in der Stadt sind. Und dann werde ich, wie ich es mir ja in meinem letzten Artikel erhofft hatte, in einer Woche in meiner Schwimmschule als Schwimmlehrer anfangen. Erstmal fuer 2 Wochen, was heisst, dass ich mich in den naechsten Tagen fuer die Zeit danach in weiteren Schwimmschulen vorstellen muss, um mehr Arbeit zu bekommen. Proritaet hat aber die Friend's Schwimmschule fuer mich. Ich denke sie planen mit mir (zumindest wurde mit mir schon ueber weitere Einsatzzeiten und -felder gesprochen) und setzen alles daran mich dort zu halten. Zumindest hatte ich das in einem Gespraech so vernommen.
Leider musste ich aber noch nach unserer Rueckehr vom Osterausflug feststellen, dass mein aktueller Arbeitgeber mich irgendwie versucht loszuwerden. Ich hab trotz Anstellung keinen Arbeitsplan fuer naechste Woche bekommen, was abzusehen war. Bereits in der letzten Woche hat man mir trotz vertraglich vereinbarter 20 Stunden Minimum und Gespraech mit dem Chef nur 5 gegeben. Wahrscheinlich stoehrt sie, dass ich nur eine Teilzeitkraft bin. Der Chef hat mir ins Gesicht gesagt, dass im Augenblick zu viel Mitarbeiter da sind. Also werd ich wohl diese Woche damit verbringen, mich um mehr Arbeit als Schwimmlehrer zu bemuehen. Sollte das klappen, dann bin ich eh froh dort aufhoeren zu koennen, denn die Bedingungen waren doch mehr als miserabel und nicht typisch fuer Australien.

Es wird wieder spannend.

vg
marcus