Donnerstag, 28. Februar 2008

the overland track - go hard or go home!!!













Hallo an alle,


wie gesagt, stand mir vor nun schon wieder fast 4 wochen, mein letztes grosses abenteuer in australien bevor. Der Overland Track in tasmanien. Schon seit meiner abreise aus deutschland wusste ich, dass ich ihn machen moechte. Ca. 80 km lang. Berge, natur, viele seltene pflanzen und tiere. Kein telefon, kein internet, kein bankautomat oder sonstiges. eben nur ICH, mein ca. 35 kg schwerer 90l Rucksack und 2 minuten-nudeln von maggi. Dieser Bushwalk wird jedes Jahr von ca. 8000 wanderen gemacht und er gilt als einer der schoensten wanderwege weltweit. Das unberechenbare: das wetter weckselt im minutentakt von sonnenschein zu regen, von 20 grad plus zu 2 grad minus. Es gibt wanderer, die aufgrund der wetterbedingungen und schlechter ausruestung schon gestorben sind. hinzukommen noch giftige schlangen, spinnen und suempfe. Der ganze track kann in 4 tagen bewaeltigt werden oder aber auch in 8. je nachdem, wie man halt zeit hat und wie fit man ist.

Fuer mein letztes grosses adventure hab ich mir zuverlaessige unterstuetzung besorgt. Koennt ihr euch noch an den tourguide vom kakadu-nationalpatk erinnern? Wenn nicht, dann blaettert zurueck. genau der, der schlangen faengt, nicht tot zu kriegen ist und nen weg durch den busch findet, wo vorher keiner war. Peter tomlin. spitzname tommo. Er ist unter anderem wegen mir nach tasmanien gekommen. Ich war super froh, dass ich ihn dabei hatte. ansonsten waeren mir einige informationen, eindruecke, sehenswerte orte und natuerlich viele storys aus seiner Zeit als Tourguide vorenthalten geblieben.

Also gings dann von Hobart los, auf nach launceston. 3 stunden mit dem bus in den norden von tasmanien. In einem pub hab ich dann tommo nach 8 monaten mal wieder getroffen. sofort gings los mit den vorbereitungen. fast die komplette ausruestung, die fuer diesen walk noetig ist, hat er mir zur verfeugung gestellt. Dann gings weiter zum einkaufen. habt ihr schon mal fuer 6 Tage bushwalk eingkauft? Nix mit frischem Obst und Gemuese oder Mahlzeiten in glaesern, frischer milch fuer den kaffee usw. Mueslieriegel, salami, kaese, fertignudeln, tunfisch in kleinen buechsen und fertigsuppen war angesagt. Nicht zu vergessen, dass man den ganzen kram ja auch noch schleppen muss. anschlissend wurde, wegen des gewichtsproblems alles aus der originalverpackung herausgeholt und in wasserdichte tueten verpackt, wie auch alle anderen sachen.

Anschlissend waren wir zum Abendessen in unserem Hotel und dann gings in einen pub, um einer alte tradition aufrecht zu erhalten. Kurz gesagt. Alle die, die den overland track machen, muessen die Wanderung mit einem ordentlichen kater beginnen. Nichts leichter als das. also war bier, jaegerbombs und alles andere, was aljohol beinhaltet direkt in die Blutbahnen geleitet. Und ihr glaubt es nicht. Ich hab es geschafft. Ich bin mit kater am naechsten morgen um 5 uhr aus dem bett gefallen. hab meinen kram zusammengepackt und los ging mit dem bus. wieder 3 stunden. diesmal aber richtung westen.

Am startpunkt angekommen gabs ein letztes fruehstuck und dann gings los. Sofort liess uns das wetter spueren, mit was wir jeder zeit rechnen muessen. Wetterumschwuenge. das hies Regen, dann wind und dann kaelte usw.. Nach 30 min waren meine wasserdichten wanderschuhe dann auch endgueltig nass oder viel mehr von wasser durchtraenkt. Als wir dann fuer eine erste mittagspause an der ersten huette ankamen, gabs den ersten schneeregen (an dieser stelle moechte ich kurz festhalten, dass ich den ganzen weg, bis zum letzten tag, in shorts dort rumgerannt bin!!). Kurz wurde sich dort aufgewaermt und auch hier wurde ich dann mal wieder davon ueberzeugt "die deutschen. sie sind ueberall". Eine etwas aeltere dame aus muenchen dachte sich "ach, ich wohne in der naehe der alpen. ich geh ma los. schauen was passiert". Haetten wir sie mit ihrem kleinen supermarktrucksack und aldituete nicht zurueckgeschickt, ich weiss nicht, ob sie es ueberlebt haette. Dann gings bei uns weiter. Berg rauf, berg runter. Irgendwann sind wir dann nur noch durchs eiskalte wasser gelaufen. die eigentlichen wanderwege sind hier kleine baeche, die bei regen natuerlich voll laufen.

Nach ca. 2,5 h gings dann nur noch abwaerts, allerdings so sehr, dass ich hier nicht mehr von wandern sondern ehr von rockcliming sprechen moechte (immer dran denken! 35kg rucksack!!). Nach ca 1h waren wir dann unten angekommen und standen vor unserer ersten unterkunft. Eine relativ grosse huette fuer ca. 30 personen, ein ofen, tische und baenke. das wars. kein strom, kein wasser (war ja draussen vor der tuer) oder aehnliches. Hier haben wir uns dann etwas zu essen gemacht und als es dann dunkel wurde, sind wir nur noch tot ins bett gefallen.

Am naechsten morgen wurden wir dann von etwas schnee ueberrascht. es ging den berg vom vortag wieder rauf. nach 2 h kamen wir oben a. Es erwartete mich der wohl staerkste wind, den ich je erlebt habe (incl. schnee). So stark, dass er mich teilweise vom weg abkommen liess. Der abgrund, den ich gerade noch heraufgeklettert war, kam somit immer naeher. Der schnee war teilweise knietief (erinnerung! Shorts!!). Unser weg war nur noch aufgrund orangefarbener markierungen zu erkennen, die in 1m hoehe an holzstangen befestigt waren. alles war ploetzlich weiss. Meine fuesse fuehlte ich nicht mehr. nach 20 min kamen erste gedanken von erfrierungen auf. Irgendwann gings dann aber wieder bergab und somit liess dann auch der wind und schneefall nach (winter, im sommer, in australien!! Haeeeehhh?). Weiter gings. die fuesse wurden wieder waermer und alles war fuer den moment wieder i.o.. Zwischenzeitlich konnte ich sogar ein foto von dem sonst von wolken umgebenen craddle mountain machen. Unser startpunkt vom vortag. Am spaeten nachmittag kamen wir dann bei unserer zweiten huette an. diesmal waren schon ein paar andere wanderer da. Wieder wurde abendessen gemacht, ein paar geschichten erzaehlt und dann gings ab ins bett. Das wetter hatte sich mittlweile beruhigt und am naechsten morgen hatten wir dann blauen himmel und sonnenschein. Zum ersten mal erreichten wir einen regenwalt. 3 meter hohe farne, dickes moos an den uebergrossen baumstaemmen. Schaut euch "lord of the rings" nochmal an, dann wisst ihr, wovon ich rede. Mittlerweile hatte sich herausgestellt, dass mein privater tourguide erhebliche knieschmerzen hatte. wir kamen also nur noch langsam voran. Die schmerzen waren so schlimm, dass er beim aufstieg einer stufe, mit seinen haenden sein bein umfasste, um es heraufzuziehen.

Am 3. Tag wurden wir morgens von der Sonne begruesst. Ein sehr schoener Morgen. Als erstes gings zum Wasser holen an einen kleinen Bach. Eiskalt war es. Nach unserem Fruehstueck war dann wieder Sachen packen angesagt. Nach ca. 1 h laufen meinte tommo dann zu mir, ob ich mir nicht ueberlegen moechte Mt. Ossa, den hoechsten Berg Tasmaniens, bei diesem Wetter zu besteigen. Gesagt getan. Ich ueberholte ihn, denn mit seiner Knieverletzung war er doch ganz schoen langsam. Eine Klettertour war fuer ihn ausgeschlossen. Ausserdem war er bestimmt schon mehrere Male dort oben. Nach ca. 1h bin ich dann an der Basis angekommen. Hier legten alle Wanderer ihre Ausruestung ab und nahmen bloss das an Sachen mit, was man fuer den Aufstieg benoetigte. Nach erneuten 2 ½ h kam ich dann oben an. Das letzte Stueck stellte sich als das schwerste heraus. Viel Geroell, Wasser und Schnee behinderten den Aufstieg. Oben angekommen war dann aber die ganze Schinderei vergessen und es bot sich ein herrlicher Blick ueber den gesamten Nationalpark und Tasmanien. Berge soweit man sehen konnte. Der gesamte Track, vom ersten Tag bis heute war nachvollziehbar. Nach meinem Lunch und einigen Fotos gings dann wieder runter. Unten angekommen hab ich mir dann meinen Rucksack wieder aufgeschnallt und bin zur naechsten Huette marschiert. Tommo muesste zu diesem Zeitpunkt schon dort gewesen sein. Gegen Nachmittag bin ich dann dort auch erschienen. Zwischenzeitlich hatte ich das Glueck nicht auf eine der giftigsten Schlangen Australiens zu treten. Sie lag am rand des weges und sonnte sich. Eine Tigersnake. Hochgiftig, schwarz und ca. einen Meter lang schlaengelte sich vor meinen Fuessen ueber den Weg ins Gebuesch. Nach meiner Ankunft nahm ich dann die Chance war, ein 3 sekundenbad im nahe gelegenen Bach zu nehmen. nach 3 Tagen ohne Dusche war das auch mal wieder noetig. Dann wurde sich in der Sonne wieder aufgewaermt und anschliessend das Abendessen vorbereitet. Am naechsten Morgen legten wir dann fest, aufgrund von Baumassnahmen an unsere naechsten Huette, gleich zum ende de walks durchzumarschieren. Mit den noetigen Tabletten (Paracetamol gibt es auch in Australien) ging es dem Knie meines Guides erheblich besser und so kamen wir dann schnell voran. Die erste Pause, nachdem wir wieder durch einen wunderschoenen Regenwald spaziert waren, war an einer alten Huette. Weiter gings dann zu zwei Wasserfaellen. Auch hier wechselte die Landschaft im halbstuendlichen Takt. Regenwald, Sumpfgebiet und austral. Busch. Berg rauf. Berg runter. Am spaeten Nachmittag kamen wir dann an unserer letzten Behausung an. Einige bekannte Gesichter waren bereits schon eingetroffen. Am naechsten Morgen wurden wir dann von einem Jetboot abgeholt und das fuhr uns dann ueber den Lake St. Clair zum Ende des Nationalparks. Hier sind wir dann noch mal 5 km bis zu einem typisch austral. Pub gewandert und goennten uns nen riesen Buerger und einige Bier, bis uns dann der Bus nach Hobart dort abholte.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.